Wütend! – „schlaue“ Tipps zum Kinderkriegen

Heute muss ich mal meinem Frust Luft machen. Ich bin stinksauer und wütend über die unreflektierten Tipps und Äußerungen mancher Menschen.

Ich habe nicht allzu viele Menschen in unseren Kinderwunsch – und vor allem nicht in die damit verbundenen Behandlungen – eingeweiht. Hauptgrund war es, dass ich Stress und Druck aufgrund häufer Nachfragen á la „Und, wann ist es denn nun soweit?“ vermeiden wollte.

Mit drei Freundinnen spreche ich (mehr oder weniger detailliert) über unsere Kinderwunschzeit und die Hormonbehandlung.

Ansonsten habe ich an Weihnachten noch meiner Schwägerin davon erzählt. Das war wohl ein Fehler! Aber nun von vorn:

An Weihnachten waren wir bei meinen Schwiegereltern zu Besuch und ich war gerade wieder einmal in der „Alles-oder-nichts“-Phase kurz nach einer möglichen Einnistung. Daher trank ich keinen Alkohol und aß keinen Eiersalat. Reine Vorsichtsmaßnahme und ich erklärte das auch nicht großartig, sondern sagte einfach, dass ich keinen Appetit darauf hätte. Bei einem längeren Spaziergang mit meiner Schwägerin kamen wir dann aber doch irgendwie auf das Thema Kinderwunsch. Ich berichtete ihr zum ersten mal von meiner „Hormonstörung“, dem PCOS und von meiner frühen Fehlgeburt im Sommer. Dass ich gerade wieder am „Warten“ sei, ob es geklappt hätte und daher keinen Alkohol trinken wolle. Dass ich aber niemandem so genau sagen wolle, was Sache ist. Sie erzählte mir, dass  sie ihre erste Schwangerschaft spät bemerkt hätte (ihre Tochter ist mittlerweile fast volljährig) und dass die zweite Schwangerschaft mit dem Nachzügler nicht geplant war und dass sie eigentlich kein zweites Kind wollte, ihr Partner sich jedoch darüber freute und sie sich daher dafür entschieden hat. Sie sieht alles extrem locker und findet es nicht so schlimm, am Anfang der Schwangerschaft Alkohol zu trinken.

Da mein Mann aufgrund unseres Kinderwunsches seine Basistherapie komplett beenden musste, hat er seitdem immer wieder Rheuma-Schübe, zuletzt richtig schlimm an Weihnachten, sodass wir dort in’s KH fuhren, in der Hoffnung auf Hilfe. Nun nimmt er wieder Cortison und es geht etwas besser. Das hat meine Schwägerin also über Weihnachten hautnah mitbekommen. Aber das nur nochmal am Rande.

Nun ja, gestern telefonierte ich zum ersten Mal seit Weihnachten mal wieder mit meiner Schwägerin. Ich berichtete ihr von einem neuen Jobangebot und dass ich mich aus diversen Gründen jedoch doch dagegen entschieden habe – u.A. wegen einer sehr kurzen Befristung der Stelle, der höheren Stundenanzahl und damit verbundenen  Schwierigkeiten für mich, Arzttermine bzgl. unseres Kinderwunsches wahrzunehmen. Telefonat verlief ganz gut, sie fragte nochmal nach, ob ich PCOS habe, weil sie letztens einen Artikel gelesen hätte, dass Abnehmen bei Frauen mit Kinderwunsch und PCOS helfen würde. Ah jaaa, das wusste ich auch schon.

Heute Abend kam dann eine Nachricht von ihr via WhatsApp, die mich innerlich zum Kochen brachte. Ich glaube, ihr Kiwu-Mädels seid die einzigen, die das so richtig nachvollziehen können. Ich hätte platzen können!!!

Das Original-Zitat meiner Schwägerin:

Hi
Ich denk die ganze Zeit über „kinderkriegen“ nach…nee nee…Ich habe fertig!! 😂
Aber irgendwie beschäftigt mich unser Telefonat noch..
Also, ich finde du/ihr stresst euch doch schon arg.
Alleine schon dein Verzicht in Vorbereitung auf Schwangerschaft. macht man doch nicht 😉
Normal wäre doch eher zu genießen mit dem Gedanken, wer weiss wie lange ich noch darf..
Klar, jeder macht es anders..aaaaaber als Aussenstehende kommt einem das schon seltsam vor.und gerade wenn du sagst du machst dir kein Stress, sieht es aber genau nach dem Gegenteil aus.
Hormontest hier, hormontest dort, Pillen schlucken,etc..Und ich wette alle 4 Wochen wird getestet..Und mit Sicherheit ist man enttäuscht..Alles nicht förderlich!!
Ich wollte dir nur noch mal den Rat geben dich im Kopf frei zu machen.
Vllt klappt es dieses Jahr, vllt auch erst in 2-3 Jahren.Die Natur regelt das schon 😊
Bitte nicht sauer sein, aber es lag mir auf der Seele!!😘

Meine Gedanken dazu:

  1. Mein „Verzicht“ ist allein meine Sache – ICH möchte bestmöglich auf eine Schwangerschaft vorbereitet sein. Daher finde ich es verantwortungsbewusste, auf Alkohol zu verzichten. Ich trinke ohnehin sehr selten Alkohol und es fehlt mir kein bisschen.
  2. Was ist schon „normal“ und wer gibt ihr das recht, mich und mein Verhalten zu bewerten und darüber zu urteile? Nett, dass sie mein Verantwortungsbewußtsein als seltsam abstempelt (ob man das nun „Verzicht“ oder gesunde Lebensführung nennt, mal dahin gestellt)!
  3. Dieses „Hormontest hier, Pillen schlucken da“ – das klingt so lapidar, als würde ich das aus Jux und Tollerei machen, weil es ja sooo viel Spaß macht! Tja, dann kennt sie sich wohl nicht genau genug mit PCOS aus (obwohl sie damals sagte, dass sie auch zu viele männliche Hormone habe und zudem arbeitet sie als MTA im Labor und untersucht Blutproben – daher sollte sie sich doch ein klein wenig besser damit auskennen).
  4. Das allerschlimmste: „DIE NATUR REGELT DAS SCHON“ – sorry, aber ich könnte  wirklich an die Decke gehen, wenn jemand das zu einer Frau mit PCOS und in meinem Falle verbunden mit einer Eizellreifungsstörung, Hyperandrogenämie (Überschuss männlicher Geschlechtshormone bei der Frau) und unregelmäßigen Zyklen sagt!
  5. Wir können nicht einfach mal noch 2-3 Jahre warten und auf den „guten Willen“ von Mutter Natur hoffen, da mein Mann an Rheuma leidet und schnellstmöglich wieder mit seiner Basistherapie beginnen sollte!!! Aber klar, man hört ja immer wieder von den Frauen, denen gesagt wird „Sie können keine Kinder bekommen“ und die dann doch plötzlich schwanger wurden. Von solch einem Wunder kann ich aber nicht ausgehen! Was ist außerdem so schlimm daran, die Eizellreifung mit Clomifen zu unterstützen und den Eisprung auszulösen? Von unseren IVF-Plänen habe ich ihr noch gar nichts erzählt…

So, Mädels… jetzt brauche ich mal euren Rat, WIE soll man bitte auf solch eine Message reagieren!?


Mein Mann sagte, ich solle ihr einfach schreiben „Wahrscheinlich hast du Recht.“, damit ich meine Ruhe habe, im Sinne von der Klügere gibt nach. Aber das bringe ich nie und nimmer über die Lippen bzw. Finger! *grrrrrrrrr*

16 Gedanken zu “Wütend! – „schlaue“ Tipps zum Kinderkriegen

  1. Unser Thema ist für Außenstehende nun mal schwer zu verstehen. Was will man auch erwarten? Sorry für den Wortlaut aber die b… und haben Spaß und sind dann schwanger. Die denken gar nicht daran wie das bei uns läuft: Antrag KK, Start Behandlung, Mens, Hormone, Kosten, Spritzen, Punktion/Transfer mit Arbeit verbinden

    Man wird nie Verständnis haben wenn man das nicht selber erlebt (hat). Mach ihr keinen Vorwurf und Versuch dich nicht aufzuregen 😘

    Gefällt 1 Person

    • Ja, du hast Recht. Irgendwie will ich es nicht wahrhaben, dass sie sich nicht in unsere Lage hineinversetzen können. 😦
      Grade von ihr mit ähnlichn Hormoproblemchen hätte ich etwas Verständnis erwartet. Na ja, ich habe mich mittlerweile schon wieder etwas abgeregt.
      LG, Leni

      Gefällt 1 Person

  2. *Augen verdreh* ‚Entspann dich mal, dann klappt das schon’… Manchmal wünsche ich mir das solche Leute, nur so zum Spaß, einfach mal einen Zyklus lang genau das durch machen müssen was wir durch machen. Vielleicht kapieren sie dann was Sache ist. In meinen Augen hat das nichts mit Stress und Druck zu tun. Im Krieg herrschte auch Druck und Stress, es wären niemals Kinder geboten worden wenn alles nur am Stress liegen würde. Mag ja sein das es eine Rolle spielt, aber keine die NUR dafür verantwortlich ist.
    Das Pillen schlucken usw. so lapidar hinzustellen… pfff. Mag ja einfach klingen, aber von den ganzen Nebenwirkungen spricht sie natürlich nicht, weil sie keine Ahnung hat. Man schluckt nicht nur einfach eine Pille oder rammt sich eine Spritze in den Bauch. Ganz sicher nicht. Aber klar, wir machen das aus Spaß. Wir wollten schon immer mal wissen wie das ist.
    Und Wunder? Ja, Wunder passieren manchmal. Aber es sind eben Wunder und man kann nicht davon ausgehen, das sie einem selbst auch mal passieren. Aber auch das kann nur jemand verstehen, bei dem so ein Wunder ausgeblieben ist.
    Du merkst, ich bin voll auf deiner Seite. Ich gehe jedes Mal an die Decke wenn einer wieder mit schlauen Sprüchen kommt. Es wird gar nicht erst versucht sich in die Situation hinein zu versetzten. Meine Schwester ist da ziemlich predestiniert für. ‚Geh doch mal zu Arzt XY, zwei Freundinnen sind da auch schwanger geworden‘. Ja klar, mach ich und wenn ich es nicht werde übernimmst du dann die Verantwortung dafür?
    Mein Rat an dich ist dir einfach irgendeinen guten Spruch zurecht legst für die Menschen die dich fragen wann ihr denn endlich mal Eltern werden wollt. Sowas wie: Wunder brauchen eben ihre Zeit oder so. Und für die die eingeweiht sind und das nächste mal so blöde Ideen haben und meinen es besser zu wissen, denen zeigst du einfach mal eine der tollen Spritzen die du dir einverleiben darfst. :o) Drück dich!

    Gefällt 1 Person

    • Hallo du Liebe,
      deine Worte waren sehr aufbauend für mich! DANKE! Mein „toller“ Spruch ist: „Leider kann man sich Babys nicht backen!“ – den habe ich zuletzt bei Freunden gebracht, die schon drei Kinder haben und uns seit Jahren mit ihren Fragen nerven („Und, wann ist es bei euch soweit???“)
      Ist schon schade, wenn man auf dieses Unverständnis/nicht-hineinfühlen-können in der engeren Familie trifft, wie z.B. bei deiner Schwester.
      Aber man kann die Leute nicht ändern und muss da einfach irgendwie drüber stehen.
      LG und Drücker zurück! Leni

      Gefällt 1 Person

  3. Das ist wirklich ein unglaublich dummer Kommentar von deiner Schwägerin. Die Natur regelt das schon? Wie das denn bitte? Die Natur ist doch kein Gott, der irgendwelche planvollen und regelnden Handlungen ausführt.
    Keine Ahnung, wie man auf solche Kommentare reagieren soll. Auch nach vier Jahren fehlen mir da immer noch die Worte. Vielleicht wäre es am besten, offen zu sagen, wie verletzend solche Kommentare sind. Habe ich selbst aber noch nie gemacht. Bisher habe ich meinen Ärger meist runtergeschluckt und mich dann über mich selbst geärgert.

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Anni,
      genau das regt mich auch am meisten auf – dass die Natur das bei PCOS einfach so regelt ist nun wirklich nicht sehr wahrscheinlich! Hauptsache, man hat mal seine „schlauen“ Tipps abgegeben.
      Lieben Dank für deine Worte, es tut echt gut, etwas Rückenwind von euch zu bekommen. 💕
      LG, Leni

      Like

  4. ich glaube am besten ist es 1x drüber zu schlafen. 😊
    Dann stimme ich *moechtegernmami* zu: wenn man es nicht selbst erlebt hat, dann kann man es nicht verstehen. Also sieh es positiv. Sie denkt an dich und würde dir her helfen, auch wenn das komplett nach hinten los ging. Ich glaube bei sowas hilft nur lächeln, nicken und sich seinen Teil denken. Falls du es in Worte fassen kannst was du dir als Unterstützung wünschst (z.B. ein offenes Ohr, Mitleid etc.) dann kannst du ihr das ja auch sagen. Ansonsten zukünftig mit ihr einfach nicht mehr drüber reden, wenn es dir ohnehin nichts bringt 😕 … ich musste ziemlich ähnliche Erfahrungen mit meiner Mutter machen. Als dann von ihr kam „Also ich hatte nie Probleme schwanger zu werden“ habe ich mir einfach andere Vertraute für das Thema gesucht.

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Kikasil,
      ich denke, du hast vollkommen recht – sie wollte mich nicht verärgern, aber mir fällt es echt schwer, da ruhig zu bleiben. Habe mich heute aber schon wieder beruhigt, nach einer Nacht darüber schlafen. Das ist auch mein Plan – ihr künftig nichts mehr darüber zu erzählen.
      Wie schade, dass du diese Erfahrungen mit deiner eigenen Mutter machen musstest. Meine Mutter hat auch nicht so darauf reagiert, wie ich es mir erhofft hatte, als ich ihr sagte, dass wir in einem Kinderwunschzentrum sind… sie sagte einfach GAR NICHTS dazu! Nichtmal „Oh, das tut mir leid, dass es bei euch etwas schwierig ist – ich wünsche euch viel Glück!“ – nein, gar nichts kam von ihr! Sie hat allerdings Depressionen und es kann dem geschuldet sein oder sie war einfach nur total überrascht. Aber selbst dan hätte ich mir ein „Viel Glück für euren Weg“ so sehr gewünscht. 😕😕😕
      LG, Leni

      Like

  5. Oh, so ein Kommentar würde mich auch furchtbar aufregen.
    Ich selbst habe bisher noch mit niemandem (weder Familie noch Freunde) darüber gesprochen, dass wir uns in Kinderwunsch-Behandlung befinden. Eben aus genau dem Grund, dass ich solch blöde Kommentare und Ratschläge befürchte.
    Ich würde an deiner Stelle auch versuchen, ihre Ratschläge und Kommentare als „gut gemeint“ zu werten. Sie wollte dich vermutlich wirklich nicht verärgern, sondern nur helfen. Vielleicht hilft es, ihr deine Gedanken, so wie du sie hier aufgeschrieben hast, auch noch einmal zu erzählen? Evtl. versteht sie dein Situation dann besser?

    Gefällt 1 Person

    • Liebe mykiwu,
      danke für deine lieben Worte. Anfangs wollte ich auch niemandem von unserem Kiwu und den damit verbundenen Schwierigkeiten erzählen. Aber irgendwann musste ich jemandem mal mein Herz ausschütten. Bei einigen Personen bereue ich das mittlerweile. Da sollte man wirklich vorher gut abwägen, wem man solche intimen Dinge anvertraut.
      LG, Leni

      Like

  6. Puuuh. Ich finde schon das sie an deiner Reaktion merken sollte, dass solch eine Bewertung eurer Lage einfach zu weit geht. Ich würde es ins Lächerliche ziehen a la „Ich habe nicht erwartet das es andere verstehen, das ist ganz normal. Aber danke für die Tipps, zumindest hast du nicht geschrieben wir sollen mal in den Urlaub fahren 😂“ so etwa in der Art. LG und lass dich nicht ärgern.

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Babyzauber,
      danke für deine lieben Zeilen. Den Tipp von dir bzgl. der Antwort finde ich richtig klasse. 👍 Sowas in der Art werde ich mir überlegen. Sie wundert sich bestimmt auch schon, dass ich nicht reagiere. Gut so!
      LG, Leni

      Gefällt 1 Person

  7. Oh um Himmels Willen… Ich bin gerade durch Zufall auf deinem Blog gelandet (okay, ich habe nach PCO gesucht… :D) und dieser Beitrag spricht mir so aus der Seele!
    Menschen, die selbst nicht gerade im Thema stecken, reden manchmal so einen geistigen Durchfall, das ist echt sagenhaft… Vor allem dieses „Mach dir keinen Stress“ – als würden wir das mit Absicht machen, weil es so einen Heidenspaß bringt!
    Im ersten Moment würde ich auf so eine Nachricht sowas schreiben wollen wie „Sag mal, bist du eigentlich komplett bescheuert?!“ – Kommt aber erfahrungsgemäßg bei Verwandten nicht so gut. Also mit ein bisschen Ironie an die Sache gehen und vor allem erstmal durchatmen, bevor man antwortet. Was hast du denn mittlerweile dazu gesagt? 😉

    Ganz liebe Grüße!

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Nadine,
      schön, dass du hierher gefunden hast! 😃
      Nach etwas Durchatmen war meine Antwort zwei Tage später folgende:

      ———————–

      „Ich habe nicht erwartet, dass es Außenstehende so richtig verstehen – das ist normal, wenn man nicht selbst in der Lage ist.

      Aber danke für die Tipps, zumindest hast du nicht geschrieben, wir sollen mal in den Urlaub fahren… 😂

      Durch das PCO-Syndrom habe ich keine andere Wahl als „Pillen zu schlucken“ und Hormone zu kontrollieren, damit sich bei mir überhaupt was tut und Eizellen reifen. Das kann die Natur nicht ohne Hilfe regeln. 😉

      Schönes WE! 👋“

      ———————–

      Daraufhin ihre Antwort:

      „War ja auch garnicht böse gemeint!!
      Das mit den Hormonen sehe ich ja auch ein 😉
      Ich denke nur immer, wenn man in so einer Überwachungsschiene ist tut man sich selbst keinen Gefallen
      Euch auch schönes Wochenende!!😘“

      ———————–

      Ich schrieb dann nur noch, dass ich weiß, dass es nicht böse gemeint war. Seitdem ist Ruhe im Karton. Also alles gut… Erzählen werde ich Uhr jedenfalls keine Details mehr. Ich kann ihr ja, sollte sie mal nachfragen, sagen, dass wir uns gerade „einfach mal so richtig entspannen“… 😂😂😂

      LG, Leni

      Gefällt 1 Person

  8. Später Kommi ich weiß … habe aber erst jetzt deinen Blog gefunden ^^ Solche Kommentare wie deiner Schwägerin sind sowas von überflüssig und unnötig … Ich glaube, meine Reaktion wäre ein schnippisches: Wie du meinst. Und das als MFA, ich lach mich tot.

    Ich habe selber gottseidank keine Probleme mit Hormonen und schwanger sein, aber meine Freundin und auch ihre Schwägerin haben sehr lange gebraucht schwanger zu werden, bzw. bei einer hat es nicht geklappt … nach 8 Jahren und mit Ende dreißig hat sie aufgegeben, keine Kraft, kein Geld mehr und keine Hoffnung 😦 unglaublich traurig, dabei wären sie und ihr Mann so tolle Eltern. Sie haben sich dann zwei Berner Sennenhunde zugelegt und eine andere im Freundeskreis – man stelle sich mal vor, wie taktlos – meinte dann spöttisch: „Ja, wer keine Kinder machen kann, kauft sich halt n Hund. Ist eh schöner.“ Dabei hat sie nach drei Abtreibungen Anfang zwanzig mit Mitte dreißig zwei eigene Kinder und eines in Dauerpflege. Kann den Schmerz überhaupt nicht nachvollziehen und da habe ich sie auch zurechtgewiesen, weil die Kinderlose zu geschockt und kurz vorm heulen war.

    Aber dumme Kommentare gibt es immer, die Leute können einfach nicht ihre Fresse halten und anderen ihr Glück gönnen, bzw. Verständnis zeigen, nur weil ihre eigene Lebensplanung anders aussieht.
    Bei mir war es ungewollt, plötzlich und zu einem sehr arbeitgeberunfreundlichen Zeitpunkt, nämlich kurz nach Vertragsunterzeichnung … ob ich mir das wohl gut überlegt hätte mit dem Kind. Ähm, nein? War nicht überlegt? Es gebe ja noch andere Optionen, man hätte ja auch besser aufpassen können … Sicher nicht! Ich bin heilfroh, dass ich nicht wie meine Freundin Mitte/Ende 30 hoffnungsvoll auf jeden Zyklus warten, keine Pillen schlucken, keine ständigen Arztbesuche hinter mich bringen mussste. Dass es noch alles so funktioniert, wie es soll und das ist ein Geschenk und hätte ich niemals für eine auf 3 Jahre befristete Teilzeitstelle hergegeben ;D Aber auch da: Unverständnis, spöttische Kommentare … unglaublich. Als ob die Karrieristen glauben, Kinder wachsen auf Bäumen und man müsse sie bloß pflücken, schlucken und dann wächst ein Baby im Bauch.

    Ich bin aber nicht hier um von meinem Babyglück zu prahlen … sondern meine Anteilnahme beipflichten (auch wenn es inzwischen geklappt hat, herzlichen Glückwunsch! 🙂 ) – und mein Unverständnis gegenüber den Unverständigen ;P

    Gefällt 1 Person

    • Liebe schimmea,
      hab herzlichen Dank für deine ehrlichen und mitfühlenden Worte zu Menschen, die es einfach nicht schaffen, mit ihrer Meinung hinterm Berg zu halten – und sei die Aussage noch so dumm oder dämlich. Danke, dein Bericht war sehr erfrischend und man sieht wieder einmal, dass es leider vielen Leuten so ergeht. Der Kommentar zu den Hunden deiner Freundin ist ja wirklich heftig und hat mich total wütend gemacht.

      So, ich gehe dann spätestens morgen mal auf seinem Blog stöbern! Toll, dass es bei euch so unverhofft geklappt hat und die Kommentare deiner Kollegen sind ja auch der Hammer. Bei mir war es ähnlich. Quasi direkt mit Antritt meiner neuen Stelle hatte es geklappt. Meine Chefin musste das erstmal verdauen. Mittlerweile denke ich nur noch an uns. Wenn man weg ist, weint einem der Arbeitgeber sicher auch nicht lange hinterher…

      Liebe Grüße,
      Leni

      Like

Hinterlasse einen Kommentar